Kaiserschnittnarbe pflegen
Veröffentlicht von Peter Sich am
Wie du deine Kaiserschnittnarbe pflegen kannst
Die Pflege deiner Kaiserschnittnarbe ist sehr wichtig. Denn tatsächlich kann eine Kaiserschnittnarbe verschiedene Beschwerden wie Rückenschmerzen oder Beckenbodenprobleme hervorrufen oder verstärken. Sie kann auch ursächlich für eine Rektusdiastase sein. Das klingt jetzt vielleicht nicht so positiv, tatsächlich ist das aber eine gute Nachricht. Denn das heißt, dass du diesen Beschwerden mit der richtigen Pflege entgegenwirken kannst.
Warum du deine Kaiserschnittnarbe pflegen solltest
Für eine gute Regeneration ist es wichtig, dass deine Kaiserschnittnarbe weich ist und sich nach Möglichkeit keine Verwachsungen im Operationsbereich bilden. Es wäre optimal, wenn die Narbe beweglich bleibt und die verschiedenen Schichten (also grob gesagt: Haut – Muskeln – Organe) deines Unterleibes übereinander gleiten können.
Deshalb solltest du deine Kaiserschnittnarbe regelmäßig pflegen. Du kannst damit beginnen, sobald die Wunde verschlossen und abgeheilt ist. Halte hier am besten Rücksprache mit deiner Hebamme. Achte aber auch auf dein persönliches Empfinden. Es kann sein, dass sich die Haut um die Narbe herum noch taub anfühlt und vielleicht magst du dich nicht gerne selber in dem Bereich berühren. Lass dir Zeit und beginne erst, wenn du dafür bereit bist.
Aber denk dran: Manchmal ist es wichtig, gerade dort genau hinzuschauen, wo man lieber wegschauen würde. Es kann durchaus sein, dass auch mal Tränen fließen, wenn du dich um deine Narbe kümmerst. Gehe sanft mit dir um und lass dir Zeit. Denn Zeit ist ohnehin der wichtigste Faktor bei der Regeneration.
Mittel zur Pflege deiner Kaiserschnittnarbe: Öle, Cremes und Massagen
Massagen sind ein sehr gutes Mittel, um deine Kaiserschnittnarbe zu pflegen. Dabei ist es nie zu spät mit Massagen zu beginnen. Selbst wenn die Bauchgeburt deines Kindes schon einige Zeit zurückliegt, wirst du einen positiven Effekt spüren können.
Sobald die Wunde abgeheilt ist, kannst du ein- bis zweimal täglich deine Narbe mit Öl massieren. Gut geeignet ist zum Beispiel Johanniskrautöl oder Weizenkeimöl. Das macht das Narbengwebe weicher. Aber Vorsicht: Bei Sonneneinstrahlung besteht bei Johanniskrautöl Verbrennungsgefahr. Außerdem gut geeignet sind Produkte mit Bestandteilen aus der Ringelblume (Calendula officinalis), also Calendulaöl oder wundheilende Calendulasalbe. Aber auch ein pflegendes Mandelöl ist sehr gut geeignet. Außerdem gibt es spezielle Narbensalben aus der Apotheke.
Bei der Massage deiner Kaiserschnittnarbe ist wichtig, dass du dich wohlfühlst. Auf keinen Fall solltest du dabei Schmerzen haben. Wenn du dich unwohl fühlst, such bitte einen Experten auf und lass dir helfen, etwa von deiner Hebamme, einem Physiotherapeuten, Ergotherapeuten.
In der unten stehenden Abbildung siehst du ein paar Beispiele für die Bewegungnen, die du bei der Massage ausführen kannst. Wichtig ist dabei in jedem Fall, dass du die Narbe nicht auseinanderziehst.
Desensibilisieren: Wie du mit der richtigen Pflege deiner Kaiserschnittnarbe wieder Gespür bekommst
Viele Frauen haben ein Taubheitsgefühl um die Kaiserschnittnarbe herum. Bis sich das ändert können Wochen, Monate oder sogar Jahre vergehen. Das ist aber kein Grund zum Verzweifeln und vollkommen normal. Der Grund dafür ist, dass bei der OP Hautnerven durchtrennt oder verletzt werden. Diese Nerven wachsen nur sehr langsam und die Regeneration braucht ihre Zeit. Du kannst diesen Prozess aber unterstützen. Neben den oben beschriebenen Massagen, kann dabei auch die Desensibilisierung helfen.
Vor oder nach der Massage kannst du die Haut um deine Narbe herum mit verschiedenen Materialien für ca. 5–10 Minuten desensibilisieren. Hierfür kannst du einen Pinsel nehmen, ein Frotteehandtuch oder einen Seidenschal, eine Feder, eine Kinderhaarbürste oder eine Zahnbürste, ein Mikrofasertuch – oder oder oder …
Fahre mit den verschieden Gegenständen über deine Haut. Die Berührung fördert die Durchblutung des Gewebes und regt die bei der OP verletzten Nerven zur Regeneration an. Auch wenn du am Anfang vielleicht nicht so viel spüren solltest: Bleib am Ball.
Viele Frauen haben ein Taubheitsgefühl um die Kaiserschnittnarbe herum. Bis sich das ändert können Wochen, Monate oder sogar Jahre vergehen. Das ist aber kein Grund zum Verzweifeln und vollkommen normal. Der Grund dafür ist, dass bei der OP Hautnerven durchtrennt oder verletzt werden. Diese Nerven wachsen nur sehr langsam und die Regeneration braucht ihre Zeit. Du kannst diesen Prozess aber unterstützen. Neben den oben beschriebenen Massagen, kann dabei auch die Desensibilisierung helfen.
Vor oder nach der Massage kannst du die Haut um deine Narbe herum mit verschiedenen Materialien für ca. 5–10 Minuten desensibilisieren. Hierfür kannst du einen Pinsel nehmen, ein Frotteehandtuch oder einen Seidenschal, eine Feder, eine Kinderhaarbürste oder eine Zahnbürste, ein Mikrofasertuch – oder oder oder …
Fahre mit den verschieden Gegenständen über deine Haut. Die Berührung fördert die Durchblutung des Gewebes und regt die bei der OP verletzten Nerven zur Regeneration an. Auch wenn du am Anfang vielleicht nicht so viel spüren solltest: Bleib am Ball.
Warum auch beim Kaiserschnitt Rückbildung das A und O ist
Auch nach einem Kaiserschnitt ist ein guter Rückbildungskurs Gold wert, vor allem um Beckenboden und Körpermitte zu stärken. Denn die gesamten Veränderungen wie Hormonumstellungen und Gewichtszunahme während Schwangerschaft und Stillzeit haben ja genauso stattgefunden, wie bei einer vaginalen Geburt. Deswegen ist auch nach einem Kaiserschnitt Core-Traning das Fundament einer nachhaltigen Regeneration.
Es kann durchaus sein, dass es für dich anfangs schwierig ist, zu spüren ob du die Muskeln im unteren Bauch gut aktivieren kannst. Lass dich davon nicht entmutigen. Das ist zunächst normal und wird mit der Zeit besser. Diese oben beschriebenen Techniken zur Pflege deiner Kaiserschnittnarbe können auch hilfreich sein, wenn du bei Rückbildungsübungen Schwierigkeiten hast, deine Bauchmuskulatur richtig zu spüren. Denn Narbengewebe ist bei Weitem nicht so elastisch wie Bindegewebe, zudem können sich hier Verwachsungen bilden. Narben- und Gewebemassage und Desensibilisierung sind Mittel, um dem vorzubeugen und dagegen anzugehen.
Aber auch die Übungen selbst können dir helfen, wieder mehr Gespür für und Kontrolle über deine Bauchmuskulatur zu erhalten. Durch fundierte Übungen stärkst du deinen Core und reaktivierst deine Bauchmuskeln. Vor allem das regelmäßige Üben der Bauchatmung kann dabei sehr hilfreich sein. (Das gilt übrigens auch nach einer vaginalen Geburt.) Genau deshalb widmen wir den Theme Core-Stabilität und Breathwork in meinem Rückbildungs-Aufbaukurs Grow Back Stronger so viel Raum.
Bei der Bauchatmung kann es sehr effektiv sein, mit Visualisierungen zu arbeiten. Stelle dir zum Beispiel vor, dass dein Bauchnabel mit der Ausatmung nach innen und oben geht, stelle dir ausatmend vor, wie sich ein Reißverschluss vom Schambein bis zur Brustbeinspitze schließt, ziehe die Darmbeinschaufeln zueinander, oder stelle dir vor mit der Ausatmung streichen zwei Hände von der Taille nach vorne zum Bauchnabel.
Das Wichtigste zum Schluss: Bleib sanft
Ich hoffe, diese Tipps sind hilfreich für dich. Führe dir immer den wichtigsten Grundsatz vor Augen: Sei geduldig mit dir!
Über mich
Hi, ich bin Lena.
Als Hebamme unterstütze ich Frauen und Eltern während und nach der Schwangerschaft. In meinen Kursen verfolge ich einen ganzheitlichen Ansatz, der neben hebammen- und sportwissenschaftlichen Erkenntnissen auch Techniken aus dem Yoga mit einbezieht. So startest du gestärkt in dein neues Leben als Mama.
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